100 Jahre Bösendorfer-Stadtsalon in Wien

Der Wiener Musikverein, Wahrzeichen im Herzen Wiens, beherbergt nicht nur den berühmtem goldenen Saal, sondern auch den Bösendorfer Stadtsalon, das Geschäftslokal dieser wunderbaren Klaviere. Die Beziehung zum Musikverein und der Gesellschaft der Musikfreunde war schon beim Einzug vor 100 Jahren sehr eng. Ludwig Bösendorfer war damals bis zu seinem Tod Ehrenmitglied der Gesellschaft.

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100 unvergessliche besondere Jahre hat dieses Geschäftslokal inzwischen in diesem Haus, wo sich die guten Schwingungen wohl gegenseitig befruchten, zu verzeichnen.
Ebenso unvergesslich und besonders war auch die Jubiläumsfeier, die am Abend des 13. November 2014 im prachtvollen HalleNsalon des benachbarten Hotels Imperial stattfand. Ein Bösendorfer Meisterinstrument Modell 225 wartete dort darauf, zum Klingen gebracht zu werden, um zu zeigen, was ein Bösendorfer Flügel alles zu bieten hat.

Doch wer sollte an diesem besonderen Abend denn spielen?

Schließlich lieben zahlreiche Pianisten den ganz individuellen Klang der Bösendorfer Klaviere. Kaum ein Pianist, der im Musikverein konzertiert, kommt nicht bei Bösendorfer, im Stadtsalon vorbei, um auf den ausgestellten Flügeln zu probieren oder sich sogar in den dortigen Proberäumen einzuspielen. Die schöne Atmosphäre lädt zum Verweilen ein – eben ein Salon, der den edlen Instrumenten den verdienten Glanz verschafft.

Bereits Franz Liszt spielte auf einem Bösendorfer Flügel, nicht zuletzt, weil er dank seiner Stabilität seinem virtuosen und entfesselten Spiel Stand hielt. Anton Rubinstein,  Pablo Sarasate, Eugene Albert, Max Reger , Johannes Brahms, Ignaz Paderewski, Hugo Wolf, Bruno Walter, Bela Bartok, Eduard Grieg, Gustav Mahler, Richard Strauss, Arthur Rubinstein und zahlreiche andere berühmte Pianisten und Musiker waren Bösendorfer Liebhaber.
Auch heute ist die Liste der Pianisten lang, die einen Bösendorfer Flügel spielen. Nun, so war es nicht leicht, auszuwählen, wer denn an diesem besonderen Abend der Jubiläumsfeier spielen sollte. Viele wären dafür würdig gewesen, jeder hätte es auf seine Weise unvergesslich gemacht.
Die Wahl fiel auf Dr. Johannes Kropfitsch, Prodekan am Konservatorium Wien Privatuniversität, Pianist und Komponist - um nur einige seiner wichtigsten Aktivitäten zu nennen. Sein Wissen ist enorm und so sprudelte es bei seinem Vortrag, den er zur Einleitung des Abends über „Bösendorfer und die Wiener Klangkultur“ hielt, nur so aus ihm heraus. Gebannt und staunend lauschte das Fach-Publikum ob so viel interessanter Geschichten, die sich zunächst verwoben und sich scheinbar nicht enden wollend letztlich doch auflösten. „Sensationell war der Vortrag“. Darüber war sich das Publikum einig. „Wie kann man so lange so viel Interessantes plaudernd erzählen ohne die Spannung zu verlieren“, wunderten sich die Gäste und waren restlos begeistert von einem so außergewöhnlichen Vortrag.

Doch das war ja nur der erste Part der Darbietung, den Johannes Kropfitsch bestritt. Direkt im Anschluss bekam man dann noch den musikalischen Ohrenschmaus: Das Konzert auf dem Meisterflügel.
Ein Schubert „Impromptu“, Liszt’s „Mephisto Walzer“, die „Soirée de Vienne“ von A.Grünfeld/Johann Strauss und schließlich noch eine Eigenkomposition des Pianisten selbst, bei welcher er seine Leidenschaft zur Virtuosität einmal mehr voll auslebte, standen auf dem Programm.
Der Flügel zeigte sich dabei in all seinen Facetten und schien zufrieden.
Auch die vielen Pianisten und Pianistinnen, die an diesem Abend versammelt waren, genossen den Abend sichtlich und fühlten sich auch noch beim anschließenden Ausklang bestens unterhalten.

Ludwig Bösendorfer, der Sohn des Firmengründers Ignaz Bösendorfer hat seinerzeit schon viel Wert auf das Konzertleben in seinem Hause gelegt. Auch nach 100 Jahren lebt diese Tradition immer noch, ja scheint sogar neu aufzublühen.
Präsentationen der neuesten Modelle mit stets sich innovativ entwickelnder Mechanik bis hin zur neuen SH Silent System Version gehören ebenso dazu wie Konzerte auf außergewöhnlichen von Architekten oder anderen Künstlern designten Instrumenten wie zum Beispiel dem Klimt Flügel – inspirierend „Der Kuss“ von Gustav Klimt auf der Deckel-Innenseite.
Auch junge Künstler wurden damals wie heute von Bösendorfer gefördert. Bereits 1889 stiftete Ludwig Bösendorfer dem Gewinner des „Bösendorfer Wettbewerbs“ ein „Premium Klavier“. Damals wurde der Wettbewerb im Konservatorium der Musikfreunde abgehalten. Heute ging er an die Musikuniversität über.

Schön, dass diese Traditionen bis heute gepflegt und gefördert werden und dass dabei nach wie vor auf Qualität der Instrumente Wert gelegt wird, sie von Hand und mit viel Erfahrung in Österreich gefertigt werden. Es ist wünschenswert, dass diese Traditionen noch viele schöne und unvergessliche Jubiläumsfeiern erleben werden!

Kontakt

L. Bösendorfer
Klavierfabrik GmbH

Bösendorferst. 12, A-1010 Wien

Öffnungszeiten:

Mo - Fr: 10.00-18.00 Uhr